"Es wird schon in absehbarer Zukunft Teilbereiche geben, in denen wir autonomes Fahren praktizieren werden"/Daimler-Fachtagung am Rande der IAA in Frankfurt zum Thema "autonomes Fahren" (AUDIO)

Frankfurt (ots) -

INTERVIEW MIT DR. CHRISTINE HOMANN-DENNHARDT, VORSTAND FÜR
INTEGRITÄT UND RECHT DER DAIMLER AG

Anmoderation:

Von der Kutsche ohne Pferd zur Kutsche ohne Kutscher. Fachleute
aus Wirtschaft, Politik und Wissenschaft diskutieren schon seit
einigen Jahren über das autonome Fahren. Technisch machbar ist es auf
jeden Fall aber was ist mit der rechtlichen Seite? Wer trägt die
Verantwortung beim autonomen Fahren - Fahrer, Fahrzeug oder
Hersteller? Gibt es eine Instanz, die über die rechtlichen und
ethischen Anforderungen entscheidet? Und wie lässt sich eine
allgemeine Akzeptanz des autonomen Fahrens schaffen? Diese Fragen
haben heute Fachleute in Frankfurt bei der Daimler-Fachtagung
beleuchtet. Wir haben im Anschluss Dr. Christine Hohmann-Dennhardt,
Vorstand für Integrität und Recht der Daimler AG, interviewt:

1. Frage: Frau Dr. Hohmann-Dennhardt, was hat oder besser gesagt
hätte autonomes Fahren denn Ihrer Meinung nach für Vorteile? Ich
glaube, dass sieht man heutzutage schon mit allen Bremssystemen, die
wir haben, mit technischen Vorkehrungen bis hin dazu, dass Sie im
Stau relaxter sein können, wenn das Auto im Stau selbst den Abstand
hält und sich auf den Verkehr einstellt, oder die Spurhaltung. Ich
fahre durchaus entspannter in eine Kurve hinein, wenn ich weiß, dass
mein Auto da mit lenkt. Das sind alles Dinge, die von Vorteil für
meine Sicherheit im Auto sind und auch die Sicherheit der anderen
Teilnehmer. Wenn ich falsch reagiere und das Auto falsch reagiert,
dann kann es sehr leicht zu Unfällen kommen. (0:39)

2. Frage: Wenn ich jetzt als Fahrer mit einem autonomen Fahrzeug
einen Unfall bauen würde, wer wäre dann Schuld? Ich als Halter, das
Auto oder sogar der Hersteller? Das kann man rechtlich nur in den
Griff bekommen, indem man sagt, wenn ich ein solches System benutze,
gibt es natürlich auch Gefährdungshaftung. Dann weiß ich, dass damit
Risiken verbunden sind und dann kann ich meine Verantwortung nicht
ganz los lassen. (0:15)

3. Frage: Also trägt Ihrer Meinung nach der Fahrer dann die
Schuld? Das ist so die Diskussion, wie wir sie heute auch geführt
haben. Liegt die Verantwortung bis zu einem ganz, ganz hohen Grad,
was wir auch meinen, beim Fahrer? Selbst wenn er entlastet wird, und
selbst wenn er bestimmte Nebentätigkeit, wie wir so sagen, noch
vollziehen kann, also was angucken, lesen, Informationen einholen und
dergleichen, dass er da aber letztendlich verantwortlich ist? Und wo
ist der Sprung, wo die Verantwortung dann auf wen auch immer
übergeht? Ich glaube, auch das muss eine solche Tagung deutlich
machen, wir müssen unterscheiden zwischen dem autonomen Fahren, also
was ein einzelnes Auto so kann, und der Vernetzung von Autos. (0:39)

4. Frage: Was ist Ihrer Prognose, wann werden wir autonome
Fahrzeuge auf der Straße erleben können? Die Entwicklung schreitet
voran, dank der Technik, dank IT und der Digitalisierung. Diese
Assistenzsysteme werden sich weiter verstärken, wir werden weiter
entlastet werden, und es wird Teilbereiche geben, in denen wir auch
autonomes Fahren praktizieren werden, wenn es um Transport in
bestimmten Bereichen geht. Nehmen Sie mal einen Flughafen, dort
werden Koffer auf bestimmten Wägen transportiert, das ist ja ein
überschaubarer Bereich, und da können durchaus auch in absehbarer
Zukunft dann autonome Systeme zum Einsatz kommen, mit mehr Sicherheit
und mehr Effizienz in der Logistik, das kann ich mir schon sehr gut
vorstellen. (0:38)

5. Frage: Natürlich ging es bei der Daimler-Fachtagung auch um das
Thema Datenschutz. Wie können unsere Daten in einem autonomen und
jetzt auch schon in einem sehr vernetzten Auto geschützt werden?
Mercedes preist sich als eines der sichersten Autos. Wir selbst
setzen auf Sicherheit und das gilt dann natürlich auch für
Datensicherheit. Insofern arbeiten wir hier eng mit unserem
Datenschutz, unserem IT-Bereich und den Technikern zusammen, um
gleich schon bei der Entwicklung zu sagen, was müssen wir
ausschalten, welchen Weg gehen wir, welchen schließen wir aus, um
nicht in solche Problemlagen zu kommen, dass wir Daten weiter geben,
die eigentlich nicht weiter gegeben werden sollen. (0:32)

Abmoderation:

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, Vorstand für Integrität und Recht
der Daimler AG, zum Thema autonomes Fahren. In Frankfurt fand heute
eine Fachtagung mit über 100 Fachleuten aus Wirtschaft, Wissenschaft
und Politik dazu statt.

ACHTUNG REDAKTIONEN:

Das Tonmaterial ist honorarfrei zur Verwendung. Sendemitschnitt bitte
an ots.audio@newsaktuell.de.



Pressekontakt:
Ansprechpartner:
Daimler AG, Ute Wüest von Vellberg, 0711 17-25573
all4radio, Claudia Ingelmann, 0711 3277759 0

Quelle: http://www.presseportal.de/pm/68912/3129805
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