Studie: Urbanes Leben und Mobilität: Auto bleibt wichtiges Verkehrsmittel (FOTO)

Köln (ots) -

Autofahren in der Innenstadt bedeutet für 46 Prozent der deutschen
Autofahrer Stress. Trotzdem verliert das Auto in einer Zeit, in der
die Infrastruktur in Innenstädten an ihre Kapazitätsgrenze stößt,
nicht an Popularität, schließlich würde rund ein Viertel (23 Prozent)
der Befragten im Stadtverkehr unter keinen Umständen auf ihr Auto
verzichten. Im Hinblick auf eine bessere Luftqualität und
Abgasemission in Städten stimmen immerhin 32 Prozent gegen die
Einführung der blauen Plakette.

Das sind Ergebnisse aus der aktuellen bevölkerungsrepräsentativen
YouGov-Umfrage "Urbanes Leben: Mobilität in der Stadt" im Auftrag des
ACV Automobil-Club Verkehr.

Verkehrsfläche wird immer enger

Die wachsende Urbanisierung stellt Infrastrukturen in
Ballungszentren vor neue Herausforderungen. Die Folgen sind für viele
bereits spürbar: Die Verkehrsflächen insbesondere in Innenstädten,
werden immer knapper.

Mehr Menschen teilen sich heute die Verkehrsfläche von früher. Der
Straßenausbau, etwa breitere Fahrspuren, ist in Innenstädten oft
unmöglich, häufiges Stop-and-Go oder Stau zur Rushhour sind die
Folgen.

Höhere Spritpreise und bessere ÖPNV-Anbindungen verändern
Autonutzung

Stau hin oder her, das Auto spielt auch im Stadtverkehr immer noch
eine große Rolle. Bessere ÖPNV-Anbindungen an das Umland würden 41
Prozent zwar dazu bewegen, das Auto im Stadtverkehr stehen zu lassen,
bei den 18-24-Jährigen sind es sogar über die Hälfte (54 Prozent),
aber knapp ein Viertel der Deutschen (23 Prozent) würde im
innerstädtischen Verkehr unter keinen Umständen auf ihr Auto
verzichten. Zwischen Männern (22 Prozent) und Frauen (23 Prozent)
gibt es dabei keinen Unterschied.

Ein Beweggrund auf die innerstädtische Nutzung des Autos zu
verzichten, wären für 17 Prozent der Deutschen deutlich höhere
Spritpreise. Jüngere Menschen bis 34 Jahren würden die Spritpreise
eher von innerstädtischer Autonutzung abhalten als ältere. Sichere
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder würden 16 Prozent dazu bewegen,
auf das Auto in der Stadt zu verzichten, unter der Voraussetzung
einer besseren Verfügbarkeit von Carsharing-Fahrzeugen würden
lediglich neun Prozent auf die innerstädtische Nutzung des Autos
verzichten.

Ab 45 Jahren nimmt die Bereitschaft ab, auf das Auto in der Stadt
zu verzichten.

Der Anspruch an Flexibilität dominiert

Trotz roter Ampeln und erheblicher Verkehrsbehinderungen bedeutet
Autofahren auch in der Stadt insbesondere Flexibilität (49 Prozent).
Bei der Personengruppe ab 55 Jahren und älter verbindet über die
Hälfte (52 Prozent) mit Autofahren in der Stadt vor allem flexibel zu
sein. Den Komfort, den der Wagen mit sich bringt, schätzen immerhin
27 Prozent. Nach wie vor ereignen sich die meisten Unfälle mit
Personenschaden innerhalb von Ortschaften, die Sicherheit die das
Auto alleine durch seine Karosserie mitbringt, belegt mit 16 Prozent
Platz vier.

Blaue Plakette vor allem bei Landbewohnern unbeliebt

Die Einführung der blauen Plakette zur Verbesserung der
Luftqualität in Innenstädten lehnen 32 Prozent der Deutschen ab.
Während 28 Prozent derjenigen, die ihr Wohnumfeld als städtisch
bezeichnen, dagegen sind, sprechen sich 39 Prozent der Menschen, die
ihr Wohnumfeld als ländlich beschreiben, dagegen aus.

Forderung nach Sonderregelungen für Anwohner und ansässige
Betriebe

Vorausgesetzt, Anwohner und ansässige Betriebe profitieren von
Sonderregelungen, stimmen 23 Prozent der Befragten für die Einführung
der neuen Plakette. Für die sofortige Umsetzung der Pläne des
Umweltministeriums ohne Ausnahmeregelung votieren 16 Prozent für die
Einführung ohne Ausnahmeregelungen, mit einer Übergangszeit stimmen
14 Prozent der Deutschen.

Stellen Sie sich vor, Sie sind Stadtplaner

Auf die Frage, wie wichtig den Deutschen die Umsetzung
infrastruktureller Maßnahmen ist, führt der Ausbau des Bus- und
Bahnnetzes die Dinglichkeitsliste an. Insgesamt 42 Prozent haben
angegeben, dass ihnen der Ausbau wichtig wäre. Die Relevanz
unterscheidet sich nicht zwischen Menschen, die ihr Wohnumfeld als
städtisch bezeichnen (46 Prozent) und Menschen, die es als ländlich
bezeichnen (46 Prozent).

Sichere und besser ausgebaute Fahrradwege in der Stadt haben für
35 Prozent der Deutschen eine Bedeutung. Ein Drittel (33 Prozent)
derjenigen, die ihr Wohnumfeld als ländlich bezeichnen, sprechen sich
dafür aus, demgegenüber stehen 40 Prozent derjenigen, die ihr
Wohnumfeld als städtisch bezeichnen.

Parkplätze für Autos vs. Abstellflächen für Fahrräder

Etwa 30 Prozent (Anmerkung: nicht Teil der Umfrage) der
innerstädtischen Fahrleistung ist Parksuchverkehr. Kein Wunder, dass
für 36 Prozent der befragten Personen mehr Abstellflächen und
Parkplätze für Autos besonders relevant sind. Weniger wichtig sind
bessere Abstellflächen für Fahrräder mit 22 Prozent. Das diskutierte
Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit in der Innenstadt (20 Prozent), um
den Verkehr dort sicherer zu machen, und die Einführung einer City
Maut (6 Prozent), um Autos aus dem Innenstadtverkehr zu reduzieren,
sind in dem Ranking deutliche Schlusslichter.

Individuelle Mobilität

Die Ergebnisse verdeutlichen das Bedürfnis nach individueller
Mobilität. Verstopfte Straßen und Staus in Innenstädten bewegen
Autofahrer noch nicht dazu, konsequent auf alternative
Mobilitätsdienstleistungen umzusteigen. Das Auto verliert trotz
Stress und Parkplatzsuche nicht an Popularität, sondern verkörpert
nach wie vor Unabhängigkeit und Komfort. Gleichwohl werden die
Ansprüche an ein vernetztes Mobilitätsangebot deutlich, schließlich
sind die Befragten multimodal unterwegs, um ihre Wege zu bewältigen.

Methodik:

Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov
Deutschland GmbH, an der 2.040 Personen zwischen dem 24.03.2017 und
dem 27.03.2017 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind
repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.



Pressekontakt:
Annabel Brückmann, Pressesprecherin, brueckmann@acv.de
ACV Automobil-Club Verkehr, Theodor-Heuss-Ring 19-21, 50668 Köln,
Tel.: 0221 - 91 26 91 58 Fax: 0221 - 91 26 91 26

Original-Content von: ACV Automobil-Club Verkehr, übermittelt durch news aktuell

Quelle: http://www.presseportal.de/pm/116025/3619935
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